Unsere Rede zum heutigen Ernst Henning Gedenken:
Wir leben in Zeiten, in dem Nazis wieder mordend durchs Land ziehen und dieser Staat zuschaut. Fast jede Woche wird ein Nazi-Netzwerk in dem bürgerlichen Staat aufgedeckt, Konsequenzen gibt es keine. Wir stehen als revolutionäre Antifaschisten diesem Staat unversöhnlich gegenüber, weil sie nicht nur bei Nazis wegeschauen, sondern die Faschisten auch die letzte Verteidigungslinie ihrer Eigentumsordnung sind. Wir wollen aber nicht Geknechtet und Ausgebeutete sein, daher muss unser Antifaschismus auch den Kampf gegen das kapitalistische System beinhalten. Dies hat die KPD und der RFB auch so gesehen und wurden deshalb verfolgt. Heute gedenken wir Ernst Henning, welcher am 14. März 1931 von einer SA-Bande im Bus ermordet wurde, er war auf dem Heimweg mit dem Genossen Louis Cahnbley von einer KPD-Veranstaltung in Kirchenwerder, bei der er in Vertretung für Etkar Andre gesprochen hatte. Ernst wurde durch mehrere Kugeln getroffen und verstarb sofort, Louis wurde am Auge getroffen, welches später entfernt werden musste. Auch eine zufällig anwesende Berufschullehrerin wurde von einer Kugel getroffen. Ernst Henning war Bürgerschaftsabgeordneter für die KPD und nach seiner Ermordung kam es bei der ersten Sitzung zu Auseinandersetzungen bei dem zwei NSDAP-Schweine verletzt wurden. Einige Tage später versammelten sich 35.000 Menschen um Ernst Henning das letzte Geleit zu geben von der Leichenhalle in Winterhude zum Krematorium am Friedhof Ohlsdorf, dort sprach u.a. Ernst Thälmann eine Gedenkrede. Bei anschließenden Demonstrationen in Barmbek wurde von der Polizei ein weiterer Mensch ermordet. Der geständige SA-Mann und ehemalige Polizist Albert Jensen und Hans Höckmeier wurden wegen Totschlag zu sieben Jahren, der SA-Scharführer Otto Bammel zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Alle drei wurden nach der „Machtübernahme“ der Nazis am 9. März 1933 begnadigt und freigelassen. Zum Teil mussten sie nach der Befreiung ihre Strafe weiter verbüßen. Aber dies war eine Ausnahme, die meisten Nazis blieben in Amt und Würde. Die Nazijuristen urteilten nun unter einer bürgerlichen Robe erneut gegen Kommunist*innen und später folgten die Berufsverbote, um die aufkeimende bürgerliche Studentenrevolte aus dem Staat zu drängen. Heute sieht es nicht anderes aus, erneut sitzen Antifaschist*innen im Knast für konsequentes Handeln, was man von diesem Staat eben nicht erwarten kann. Wenn wir heute hier stehen, dann stehen wir nicht gebückt und schauen auf den Boden. Nein wir sind Revolutionäre und werden uns niemals diesem System ergeben, dies hat Ernst Henning auch nicht getan. Wir knüpfen an seine Kämpfe an, er war einer der Rädelsführer des Hamburger Aufstandes und leider ist damals der deutsche Oktober gescheitert und er saß dafür vier Jahre im Knast. Wir versprechen weiter zu kämpfen und die Rote Fahne mit Stolz zu tragen. Kampf dem Faschismus im Betrieb und auf der Straße! Für einen klassenbewussten Antifaschismus!